Mühlen-Historie



Geschichte der Wassermühle

Die Wassermühle geht auf die vermutlich im 14. Jahrhundert entstandene „Wassermühle am Beek“ zurück, die zum Besitz des 1250 gegründeten Klosters Himmelpforten gehörte. 1653 erhielt der Klostervogt Michael Wehber die Wassermühle zum Lehen. Die Mühle lag damals näher an der Heerstraße, die heute eine Bundesstraße ist. Nach dem Abbruch der Mühle wurde sie im Jahre 1739 an ihrem jetzigen Platz am Stauwehr wiederaufgebaut. Die Grundlage für den Betrieb der Wassermühle war das Staurecht am Mühlenbach, das ein vom Landesherren verliehenes Recht war. Die älteste vorhandene Urkunde dazu ist ein Erbenzinsbrief aus dem Jahre 1840. In den darauf folgenden Jahren wurde das Recht immer wieder neu aufgesetzt oder ergänzt.

Im Jahr 1935 wurde wegen eines Hochwassers das Wehr- und das Antriebsrad der Wassermühle zerstört. Die Wassermühle hatte nur einen einzigen Schrotgang zum Schroten des Getreides und einen Mahlgang, um Weizen- und Roggenfeinmehl herzustellen, zudem war im Sommer des Öfteren der Wasserstand zu niedrig, um die Wassermühle zu betreiben. Daher wurde im Jahr 1871 beschlossen, Wehbers Mühle als Windmühle zu erbauen. 1958 wurde das Staurecht durch vertragliche Regelungen zwischen der Kuhlaer Wassergenossenschaft und dem Mühlenbesitzer vorläufig aufgehoben, so dass der Betrieb eingestellt wurde.

Seit Jahrhunderten befindet sich die Mühle im Besitz der Familie Wehber, mittlerweile wird sie von Hans Wehber und seiner Tochter Sophie Wehber in der 12. und 13. Generation bewirtschaftet. Die denkmalgeschützten Räumlichkeiten gehören heute mit zum Ladengeschäft Wehbers Mühle, welche als Lagerräume genutzt werden.

Die Niedersächsische Mühlenstraße führt an der ehemaligen Wassermühle vorbei.


Geschichte der Windmühle

1871 wurde die heute noch vorhandene Windmühle als Ergänzung zu der bestehenden Wassermühle erbaut. Ursprünglich waren die Flügel der Mühle mit Segeln bespannt, die bei Sturm stets eingeholt werden mussten. Später wurden die Segel durch Klappen ersetzt, die je nach Windstärke von der Galerie aus verstellt werden konnten. Die Windmühle verfügte über drei Schrotgänge, einen Mahlgang für die Feinmüllerei und einen Spitzgang zum Schälen des Getreides. Zusätzlich erhielt die Windmühle eine Sichtmaschine, die mit Hilfe von Sieben das Mehl von Schalenteilen trennte. 1907 wurde eine Dampfmaschine in die Mühle eingebaut, durch die sie von Wind und Wasser unabhängig wurde. Da der Betrieb der Dampfmaschine jedoch viel Zeit in Anspruch nahm, wurde die 6 PS starke Dampfmaschine 1923 durch einen Benzinmotor ersetzt, der 20 PS hatte. Wegen der hohen Kraftstoffpreise wurde der Motor Ende der 1920er Jahre ersetzt, dieses Mal durch einen 25 PS starken Dieselmotor. Die Motoren wurden nur hilfsweise genutzt, wenn nicht genügend Wind oder Wasser vorhanden waren. In den 1950er Jahren wurde die Mühle auf moderne Müllereimaschinen umgebaut, sodass die Tagesleistung von vorherigen 2 Tonnen in der Weizen- und Roggenmehlherstellung auf 13 Tonnen gesteigert werden konnte. Das Mehl wurde damals an Bäckereien und Brotfabriken geliefert, teilweise sogar bis Cuxhaven oder Hamburg. 1937 riss ein Sturm die Flügel und die Windrose der Windmühle ab. Da das Blechdach der Windmühle im Jahre 1958 derart beschädigt war, dass eine Reparatur unumgänglich wurde, erfolgte die Renovierung der gesamten Mühle. Der Betrieb der Windmühle wurde im Jahre 1971 eingestellt, da der Mehlpreis derart gesunken war, dass die Mühle langfristig gesehen nicht mehr rentabel erschien. Danach diente sie als Lagerraum. 1986 erfolgte eine Restaurierung der Mühle.

Seit Jahrhunderten befindet sich die Mühle im Besitz der Familie Wehber, mittlerweile wird sie von Hans Wehber und seiner Tochter Sophie Wehber in der 12. und 13. Generation bewirtschaftet. Einzelne Bereiche der alten Mühle können heute besichtigt werden, ebenso wie einzelne Teile der einstigen Mühle. In den unteren Stockwerken der Windmühle befindet sich nun ein Weinkeller und der Mühlenladen, im zweiten und dritten Stock ist ein Teil der Gartenmöbel-Ausstellung und im obersten Stockwerk befindet sich das Restaurant im Mühlenturm.

Die Niedersächsische Mühlenstraße führt an der Mühle vorbei.


Ausstellungsstücke der einstigen Windmühle


Alte Dokumente über die Mühlen-Geschichte